Seit mehr als dreißig Jahren

Seit 1986 - Ein Teil von Bremen wie die Stadtmusikanten

Blaumeier entstand 1986 im Rahmen der Auflösung der Bremer Langzeitpsychiatrie Klinik Kloster Blankenburg. Im Anschluss an die erste „Blaue Karawane“ gründeten Student*innen der Uni Oldenburg und ehemalige Patient*innen gemeinsam das Blaumeier-Atelier in Bremen.

 

Seit damals treffen sich Menschen mit und ohne Beeinträchtigung oder Psychiatrieerfahrung in einem im Bremer Stadtteil Walle gelegenen Ateliergebäude, um gemeinsam in den Bereichen Theater, Maskenbau und –spiel, Musik, Literatur und Bildende Kunst künstlerisch tätig zu sein. 2005 konnte das Kursangebot durch analoge Fotografie und eine Schreibwerkstatt erweitert werden.

 

Blaumeier ist mit der Zeit Stück für Stück gewachsen. 1992/93 wurde das alte Ateliergebäude renoviert und damit die zur Verfügung stehende Fläche vergrößert. 2007 wurde die Fertigstellung eines neuen Gebäudekomplexes gefeiert, mit dem sich die Atelierfläche verdoppelt hat.

 

 

   
Schweinebande

 

Aus dem anfangs über ABM-Stellen finanzierten Projekt ist ein reger Kulturbetrieb geworden. Fest angestellte Mitarbeiter*innen und befristet eingestellte freie Künstler*innen bieten, unterstützt von Praktikant*innen und ehrenamtlichen Helfer*innen, ein künstlerisches Kursprogramm an, an dem inzwischen mehr als 250 Personen in der Woche teilnehmen. Ausstellungen und Aufführungen des Blaumeier-Ateliers sind längst kein Geheimtipp mehr und finden auch international ihr Publikum.

 

 

Blaumeier ist  überr 30 Jahre alt.

In den Jahren ist viel passiert.

Hier können Sie die Geschichte von Blauemeier lesen.

Die 80iger Jahre und die Selbstbestimmung

Der Bremer Senat fasste 1981 den Beschluss, die Bremer Langzeitklinik Kloster Blankenburg aufzulösen. Ziel war der Umzug der Patient*innen in eigene vier Wände in Bremen.

 

Eine Gruppe von Studierenden und jungen Absolvent*innen der Uni Oldenburg unterstützte die Auflösung, indem sie Patient*innen ermöglichte, selbst zu malen, Masken zu bauen und Theater zu spielen. 1985 reisten ehemalige Patient*innen, Pfleger*innen und Studierenden in der ersten „Blauen Karawane“ durch mehrere Großpsychiatrien, um auf die unhaltbaren Lebensumstände in der Psychiatrie aufmerksam zu machen.

 

 

 

 

 

  

 

 

 

 

 

 

        

 

 

 

   

Karl-Heinz v. Lindern & Josef Claasen

 

Zurück in Bremen trafen sich einige der Beteiligten im Bremer Kulturzentrum Schlachthof wöchentlich an zwei Nachmittagen zum Malen, Theaterspielen und Kaffeetrinken.

Wie hat alles angefabngen

Früher gab es ein Haus in der Nähe von Bremen.

Das Haus hieß: Klinik Kloster Blankenburg.

In dem Haus lebten viele Menschen mit Behinderung.

Die Menschen durften nicht in der Gesellschaft mit machen.

Und es ging den Menschen schlecht in dem Haus.

Im Jahr 1981 hat die Stadt Bremen gesagt:

Wir machen das Haus zu.

Die Menschen sind dann alle umgezogen, in Wohnungen und Wohnheime.

Da ging es den Menschen viel besser.

 

Ein paar Jahre später gab es eine Gruppe von Menschen.

Die Gruppe hieß: Die Blaue Karawane. 

Die Blaue Karawane ist in viele Städte gereist.

In den Städten gab es auch Häuser wie Blankenburg.

Die Menschen von der blauen Karawane sind in die Häuser gegangen.

Da haben sie Kunst und Demos gemacht.

 

Die Menschen von der Blauen Karawane haben überall gesagt:

  • Menschen mit Behinderung gehören auch zur Gesellschaft.
  • Menschen mit Behinderung wollen mit machen.
  • Man darf Menschen mit Behinderung nicht in solchen Häusern ein sperren.

Ateliersgründung 1986

1986 stellte die „Initiative zur sozialen Rehabilitation“ einen Teil einer in einem Hinterhof gelegenen Lagerhalle zur Verfügung, der in Eigenarbeit zum Atelier umgebaut wurde. Jetzt konnte in der ganzen Woche künstlerisch gearbeitet werden. Theaterkurse, Maskenspiel und Malerei fanden hier mitunter zeitgleich in einem Raum statt.

 

Zu dieser Zeit nahmen rund 30 Teilnehmer*innen an den Kursen teil. 5 Mitarbeiter*innen wurden über ABM-Stellen finanziert, weitere arbeiteten ehrenamtlich. Dies war die Geburtsstunde des Blaumeier-Ateliers.

 

In den folgenden Jahren wuchs die Zahl der Teilnehmer*innen kontinuierlich. Theaterspektakel wie „Schwesterchen, was machst du – weinst du oder lachst du?“ und erste Ausstellungen wurden von der Öffentlichkeit begeistert aufgenommen.

 

 

 

 

  

 

 

 

 

 

 

 

     

     

    

 

 

Szene aus Blaumeiers Jakobs Krönung

 

1991 erhielt das Open-Air-Theaterspektakel „Jakobs Krönung“ in Dublin den internationalen Kulturpreis von EUCREA. Weitere Theaterstücke avancierten durch die Beteiligung der Maskenspieler*innen, Musiker*innen und Maler*innen zu großen Spektakeln und beeindruckenden Gesamtkunstwerken.

Viele Menschen fanden das gut, was die Blaue Karawane gemacht hat.

In Bremen haben einige Menschen eine neue Gruppe auf gemacht.

Diese Menschen waren in der Gruppe:

  • Menschen mit Behinderung, die vorher in der Blankenburg gelebt haben
  • junge Menschen aus Oldenburg, die an der Uni Kunst gelernt haben

In der Gruppe haben die Menschen alle zusammen Kunst gemacht.

Die neue Gruppe heißt: Blaumeier.

Das wir im Jahr 1986.

Das ist jetzt über 30 Jahre her.

 

Blaumeier ist in dem Stadt-Teil Walle in Bremen.

Blaumeier hat ein großes Haus.

Das Haus heißt: Atelier.

Das spricht man so: a-tel-jee.

Im Blaumeier-Atelier machen viele Menschen zusammen Kunst.

Die Kunst gibt es bei Blaumeier:

  • Theater
  • Masken-Theater
  • Musik
  • Texte schreiben
  • Malen und andere Kunst
  • Fotos machen

Die eigenen Atelierräume 1993

1993 wurde das mit der Unterstützung durch die „Aktion Mensch“ grundsanierte Ateliergebäude eingeweiht. Die Maler*innen freuten sich über einen eigenen Atelierraum, und eine eigene Maskenwerkstatt konnte eingerichtet werden.

 

Die Rockband „The Gummiband“ und der „Chor Don Bleu“ etablierten die Musik als festen Bestandteil des Programmangebots. „Fast Faust – Blaumeiers großes Goethöse“ begeisterte als großes, tourneefähiges Theaterstück das Publikum in Düsseldorf, Leipzig, Mainz, Hamburg, Bremen und sogar in London.

 

 

 

Drei Maler vor Staffeleien im Mal-Atelier

 

 

 

 

Am Anfang hatte Blaumeier nur einen Raum.

Alle haben sich den Raum geteilt.

Im Jahr 1993 wurde das Blaumeier-Haus besser und größer gemacht.

Dafür hat Blaumeier von dem Verein Aktion Mensch Geld bekommen.

Seitdem gibt es einen Raum nur zum Malen und einen Raum nur für das Masken-Theater.

 

Es wächst und wächst - zwischen 1993 und 2007

Mit „Verrückt nach Paris“ eroberte Blaumeier schließlich auch die Kinoleinwand. Paula Kleine, Wolfgang Göttsch und Frank Grabski - drei Schauspieler*innen aus dem Blaumeier-Atelier - spielten neben etablierten Filmschauspielern die Hauptrollen.

 

In der Folge kam es immer häufiger zu Gastauftritten von Blaumeier-Schauspieler*innen in Filmproduktionen.

 

Die Maler*innen stellten 1998 und 2003 Bilder im Deutschen Generalkonsulat in New York aus.

 

Der Maskenbereich veranstaltete in den Jahren 2000 bis 2006 insgesamt sechs Mal die opulente „FreiNacht der Masken”. In einem kunstvoll gestalteten Park verzauberten bis zu 300 Maskenspieler*innen aus dem ganzen Bundesgebiet jeweils bis zu 7000 ZuschauerInnen.

 

Der Theaterbereich gründete 2003 ein festes Ensemble: 15 SchauspielerInnen nehmen seither an der langfristigen, professionellen Theaterarbeit teil.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Szenenfoto aus Verrückt nach Paris

 

Mit der Oper  „Carmen” brachten sie ihr erstes musikalisch umrahmte Theaterstück auf die Bühne und eroperten die Publikumsherzen. Weitere Bühnnproduktionen sollten folgen. Erfahren Sie mehr!

Es gibt sogar einen Kino-Film mit Schau-Spielern von Blaumeier.

Der Film heißt: Verrückt nach Paris.

Die wichtigsten Rollen im Film spielen Schau-Spieler von Blaumeier.

Die Schau-Spieler heißen:

  • Paula Kleine
  • Wolfgang Göttsch
  • Frank Grabski

 

Bei Blaumeier machen viele Menschen Mal-Kurse.

Die Menschen malen viele tolle Bilder.

Blaumeier hat schon viele Ausstellungen von den Bildern gemacht.

2mal hat Blaumeier Bilder sogar in Amerika gezeigt.

Die Ausstellungen waren in der Stadt New York.

Das spricht man so: nu jork.

Die Ausstellungen waren in den Jahren 1998 und 2003.

 

Blaumeier macht auch Musik.

Früher gab es die Musik Gruppe The Gummiband.

Heute gehört der Chor Don Bleu fest zu Blaumeier.

 

Die Masken-Gruppe hat schon 6mal ein großes Masken-Fest gemacht.

Das Fest heißt: Freie-Nacht der Masken.

Das Fest war in einem Park.

In dem Park gab es viel Kunst und schönes Licht.

300 Masken-Spieler aus ganz Deutschland sind zu dem Fest nach Bremen gekommen.

Überall in dem Park gab es Masken-Theater.

Und 7 Tausend Menschen haben sich das Fest angeschaut.

 

 In der Theater-Gruppe von Blaumeier gibt es 15 Schau-Spieler.

In den letzten Jahren hat die Theater-Gruppe diese Stücke gemacht:

  • Carmen
  • In 80 Tagen um die Welt
  • Orpheus und Eurydike

Für die Stücke hat Blaumeier einen Theater-Saal.

Manchmal zeigt Blaumeier die Theater-Stücke auch im Bremer Theater oder in anderen Städten.

Neben dieser Theater-Gruppe gibt es noch andere Theater-Gruppen.

 

Im Jahr 2008 hat die Foto-Gruppe von Blaumeier eine Ausstellung in dem Land Lettland gemacht.

Die Ausstellung hieß:

Von Häfen, Schiffen und viel Meer.

 

Im Jahr 2015 hat Blaumeier bei einem Theater-Fest in Bremen mit gemacht.

Das Thema von dem Fest war: Inklusion.

Das Theater-Fest heißt: Mittenmang.

Es kamen viele Theater-Gruppen aus der ganzen Welt zu dem Theater-Fest.

Raus aus dem Hinterhof- Ateliererweiterung 2007

Immer häufiger drohte das Atelier vor Aktivität zu platzen. Es war hinten und vorne zu eng. Probehallen und Ausweichquartiere mussten angemietet werden. Nach zwanzig Jahren im Hinterhof stand eine grundlegende Veränderung an. Die Unterstützung zahlreicher Sponsor*innen, Stiftungen und privater Spender*innen ermöglichte den Kauf des Ateliergebäudes und der angrenzenden Lagerhalle. An deren Stelle entstand ein barrierefreier Erweiterungsbau mit großem Theatersaal, Café, Bilderlager und Büro.

 

Mit der Einweihung des Neubaus im Jahr 2007 hat Blaumeier seine Position als Hinterhofprojekt auch nach außen hin sichtbar verlassen. Theaterstücke von Blaumeier werden als Gastspiel am Bremer Theater und an anderen großen Bühnen aufgeführt. Im eigenen Theatersaal finden regelmäßig Aufführungen statt.

 

Die Ausstellung „Von Häfen, Schiffen und viel Meer“ wurde im Programm der deutsch-lettischen Kulturtage O!VACIJA in Riga gezeigt. Am künstlerischen Programm nehmen über 250 Menschen mit und ohne Beeinträchtigung oder Psychiatrieerfahrung teil.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Baustelle vom Blaumeier- Umbau

 

2015 ist das Blaumeier-Atelier Mitveranstalter des großen, internationalen Theaterfestivals „Mittenmang“  im Theater Bremen. Hier sind Theatergruppen zu Gast, die mit ihren Produktionen unterschiedliche, mitunter provokante Standpunkte zum Thema Inklusion und gesellschaftliches Miteinander vertreten.

 

Die inzwischen über 30-jährige Geschichte des Blaumeier-Ateliers wurde nicht zuletzt durch die regelmäßige finanzielle Unterstützung von 300 FördermitgliederInnen und einer großen Zahl von SpenderInnen ermöglicht. Um weiterhin integrative Kunst der Öffentlichkeit präsentieren zu können, ist Blaumeier auch in Zukunft auf Ihre Unterstützung angewiesen!

Im Jahr 2007 hat Blaumeier noch ein Haus dazu gebaut.

In dem Haus gibt es jetzt auch einen eigenen Saal für das Theater.

Dafür hat Blaumeier von vielen Menschen und Vereinen Gled bekommen.

Jetzt hat Blaumeier 2mal so viel Platz.

Das neue Haus ist barriere-frei.

Da kommen auch Rolli-Fahrer überall hin.

 

Die Arbeit bei Blaumeier ist heute auch besser.

Es gibt einige Mitarbeiter mit festen Stellen.

Es gibt auch Künstler, die bei Projekten für Blaumeier arbeiten.

Viele Mensche helfen Blaumeier und arbeiten auch ohne Geld für Blaumeier.

Und manche Menschen machen ein Praktikum bei Blaumeier.

 

Mit den Mitarbeitern und Helfern kann Blaumeier heute viele Kurse anbieten.

Am Anfang waren nur 30 Menschen in den Kursen von Blaumeier.

Heute sind es mehr als 250 Menschen.

In den Kursen können die Menschen Kunst machen oder Theater spielen,

Alle Menschen können sich Kunst und Theater von Blaumeier ansehen.

Zum Beispiel: bei den Ausstellungen und im Theater von Blaumeier.

Viele Menschen finden Blaumeier gut, in Deutschland und in anderen Ländern.

 

Blaumeier macht seit  mehr als 30 Jahren Kunst-Angebote für alle Menschen.

Das kann Blaumeier nur machen, weil viele Menschen Geld spenden.

Und weil fast 300 Menschen dem Blaumeier-Verein helfen.

Ohne die Spende kann Blaumeier nicht arbeiten.

Deshalb braucht Blaumeier auch in Zukunft Geld.

Wenn Sie genug Geld haben, können Sie Blaumeier Geld spenden.

Sie können Blaumeier sehr helfen, wenn Sie jedes Jahr Geld spenden.

Dann sind Sie Fördermitglied.

 Ausgezeichnet

Blaumeier ist Preise wert.

Gewürdigt wurde das Atelier mehrfach. 2006 verlieh die  bundesweite Initiative für mich, für uns, für alle dem Atelier den Bürgerpreis für Ehrenamt. Drei Jahre später erhielt Blaumeier den Kultur- und Friedenspreis der Villa Ichon, wurde 2011 mit dem Stadtmusikantenpreis  und im Jahr 2015 mit dem Diversity-Preis ausgezeichnet.

 

 

 

Symbolbild von drei Personen , die eine Urkunde halten

 Eeine Frau neben einer maskenfigur hält einenPreis in den Händen
Viele Menschen finden die Arbeit von Blaumeier gut.

Blaumeier hat für die gute Arbeit schon ein paar Preise bekommen.

Im Jahr 2006 hat Blaumeier den Bürger-Preis für Ehrenamt bekommen.

Drei Jahre später hat Blaumeier den Friedens-Preis der Villa Ichon bekommen.

2011 hat Blaumeier den Stadt-Musikanten-Preis bekommen.

Im Jahr 2015 hat Blaumeier  den Diversity-Preis bekommen.

 

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